Montag, 21. Februar 2011

Kräftigendes Haarshampo selbst gemischt

In den langen Wintermonaten leiden unsere Haare unter Lichtmangel und trockener Heizungsluft. Auch hier kann uns die Natur mit ihren Kräutern helfen:

 Rezept für ein kräftigendes Haarshampo:

Aus kieselsäurehaltigen Pflanzen (z. B. Brennessel, Ackerschachtelhalm, Lungenkraut) frisch oder getrocknet einen starken Tee aufkochen, ziehen lassen und abseien. Mit einem milden Babyshampo (ohne Zusätze) vermischen.
Fertig!

Dienstag, 18. Januar 2011

Unkraut? Beikraut? nein - essbares Kraut...

Immer noch "Frühling". Jetzt heißt es bei den überwinterten Pflanzen nachzusehen und auch zu gießen.
Fast in jedem Topf wächst im Moment neben der eigentlichen Pflanze ein "Beikraut" (oder Unkraut oder Schmarrn.... jeder nennt es anders)
Das soll natürlich raus aus dem Topf - aber bei mir kommt es nicht auf den Kompost.

Ich pflanze es in ein seperates Töpferl weil ich sehen will was es wird!

Denn soooo viele "un"Kräuter sind verwendbar.
So habe ich heute eine Schaumkraut-Art ( Cardamine-Art) gerettet.Schätze es ist das "behaarte Schaumkraut" - die  Arten ähneln sich sehr.
Das Schaumkraut gehört zu Familie der Kreuzblütler.
Schaumkraut wird es deswegen genannt, da die Schaumzikaden am Stengel ihre Nester bauen. Das sieht man im Sommer sehr häufig.

Hauptinhaltsstoffe: Senfölglykoside, Mineralstoffe, Bitterstoffe und einen dreifachen Tagesbedarf an Vitamin C!

Verwendung in der Medizin:
regt Leber und Galle an, krampflösend und verdauungsfördernd

Verwendung in der Tiermedizin: mir nicht bekannt

So erkenne ich die Schaumkraut-Arten: Wie auf dem unten gezeigten Bild zu sehen ist, haben die jungen Blätter der Grundrosette eine ganz eigene Form. Spaziert jetzt mal am Wiesenrand - die Schaumkräuter sind massenhaft zu sehen. Am besten erkennt man dieses Gewächs, wenn man ein Blatt zwischen den Fingern zerreibt:  eindeutiger scharfer, Kresse-Geruch.

Verwechslungsmöglichkeit: mit anderen Schaumkraut-Arten, mit dem Barbarakraut und der Brunnenkresse (alle sind aber essbar)

Sammelzeit: Junge Blätter bis Mai (können sonst dann Bitter schmecken) Auch die Blüten können gegessen werden. Vorsicht: nicht übertreiben, manche Menschen reagieren auf zu viel Senfglykoside mit Magenreizungen.

Rezepte: Die Blätter schmecken vorzüglich auf Butter- oder Käsebrot und sind zugleich in den Wintermonaten ein klasse Vitamin C Lieferant.
Blüten kann man  mit Senfsaat, Essig, Salz und Öl pürieren und erhält eine schmackhafte Würzpaste für Fleisch ect.



Dienstag, 7. Dezember 2010

Ui, was ist denn das?

Hier mal ein kleiner Ausschnitt von meinem (leider bisher sehr laienhaft angelegtem) Herbarium
Einige Pflanzen hab ich schon bestimmt, bei manchen bin ich mir unsicher - wer kann mir helfen? 

Sonntag, 5. Dezember 2010

Der Schwarzdorn

Da mir der Schwarzdorn oder Schlehdorn - Prunus spinosa
engl. blackthorn,   ital. prugnola
ständig auf meinen Wanderungen begegnet und ich ihn auch im Winter fast von weitem ausfindig mache (siehe Erkennung) widmet sich mein erster Beitrag diesem Strauch.

Er gehört zur Familie der Rosengewächse/Rosaceae
Prunus kommt von "Pflaume" und spinosa von "dornig oder stachlelig"
Der Schwarzdorn ist ein Vorreiter unserer Kulturpflaume.


Hauptinhaltstoffe:
Gerbstoffe, Vitamin C in den Früchten
Flavonoide in den Blüten
In den Samen geringe Mengen Blausäureglykoside (gibt dem Schlehen-Wein den besonderen Geschmack)

Verwendung in der Medizin:
Blüten: als Hustentee, Entwässerungstee, Zusatz zum Blutreinigungstee da harntreibend.
Schleimlösend.
Früchte: durch den hohen Vitamin C gehalt sind sie als Stärkungsmittel nach Krankheit oder zur Vorbeugung von Erkältungskrankheiten geeignet.  Und als Herztonikum (Schlehenlikör)

Blätter: Beimischung zum Tee, siehe Blüten
wirken leicht Abführend.

Verwendung in der Tiermedizin:  mir nicht bekannt

So erkenne ich den Schlehdorn: Sehr sparriger Strauch, meist an Weiden gepflanzt (statt Zäunen), oft in Verbindung mit Weißdorn und Heckenrose gepflanzt.
Strauch sticht durch seine dunkle Ast- und Stammfarbe (besonders im Winter) sofort hervor.
Äste sind fast rechtwinkelig angeordnet und haben an den Enden lange spitze Dornen.
Die Blüten duften leicht nach Mandeln.
Der Stein in der blauen Frucht ist fast so groß wie ein Kirschkern.

Wenn man sich immer noch nicht sicher ist, besucht man den Schlehdorn Ende März. Er ist einer der ersten blühenden Sträucher der vor ! dem Blattaustrieb blüht.

Verwechslungsmöglichkeiten: mit dem Weißdorn (blüht erst nach dem Blattaustrieb)
oder der schwarzen Heckenkirsche, die aber keine Dornen besitzt


Sammelzeit:
Blüten:  Ende März bis Mai
Früchte: ab Oktober nach dem ersten Frost (sonst ungenießbar)

Rezept:
Einfaches Schlehenmus als Vitamin Spender:


Da ich viel zu spät meinen ersten Schlehdorn gefunden habe, den Vögeln auch noch etwas überlassen wollte, habe ich nur zwei gute Hände voll Früchte gesammelt.
Diese habe ich mit wenig Wasser zum köcheln gebracht - bis die Früchte aufplatzen - und durch ein Sieb gestrichen, mit Zucker die Masse dann noch mal aufgekocht und abgefüllt.
Jeden Tag einen Teelöffel, des immer noch sehr herben Mus, schützt mich hoffentlich im Moment vor unserer Erkältungswelle.

Schlehentaler habe ich auch gebacken:  Mürbeteig mit einer Schicht Schlehenmarmelade, bestäubt mit Vanille-Blütenzucker : durch den herben Geschmack der Schlehe mal nicht ganz so süße Plätzchen und trotzdem lecker.

Sonstiges: Angeblich kann man die Schlehen wie Oliven erst in Salzlake und anschließend in Öl einlegen und dann auch so genießen.... Das werde ich nächsten Winter mal ausprobieren!

Gelegentlich findet man im Schlehdorngestrüpp aufgespießte Insekten oder sogar Mäuse. Dies ist das Werk des Neuntöters.... - habe ich aber bisher noch nicht entdeckt.

Bildnachweis Schlehdorn von Wikipedia

Donnerstag, 25. November 2010

Meine Pflanzenbeschreibungen

Bevor ich nun hier loslege, möchte ich noch vorab erklären wie ich meine Wildkräuter beschreiben werde.
Auf Fotos muß ich größtenteils noch verzichten und verweise auf gut recherchierte Internetseiten.
Teilweise kann ich aus meinem (laienhaft) angelgten Herbarium Fotografien einfügen.
Ich beschreibe nur Pflanzen welche ich bisher selbst bestimmt habe.
Sollte eine Bestimmung sich als falsch herausstellen, bitte ich unbedingt einen Kommentar zu hinterlassen.

Alle meine Angaben sind ohne Gewähr. Möchtes Du Dich selbst behandeln bitte immer vorher mit Arzt oder Apotheker sprechen.

Hier nun die Aufgliederung:

-deutscher und lateinischer Name
-englischer und italienischer Name
-Familienbestimmung deutsch/latein.

-Bedeutung des lat. Namen
-Haupt-Inhaltstoffe
-Verwendung Medizin
-"            Tiermedizin

-so erkenne ich die Pflanze (und ich schreibe wie ich sie erkenne. Auf botanische Details werde ich hier nicht eingehen. Da möchte ich auf ein gutes Pflanzenbestimmungsbuch verweisen.)

-Verwechslungsmöglichkeit
-gesammelt wird (inkl. Sammelmonat)

-Verwendung in der Küche
-evtl. Beispielrezept
-sonstiges

Noch Anregungen? Würde mich auf einen Kommentar freuen.

Mittwoch, 24. November 2010

Wirklich hörenswert...

....ist dieser 30 min. Podcast über den neuen Boom der Wildpflanzen- und kräuter, deren Verwendung in der Küche, über wichtige Inhaltstoffe und auch über das heikle Thema Fuchsbandwurm.

Samstag, 20. November 2010

Wie lerne ich Wild- und Heilpflanzen kennen?

Eine wunderbare Anregung dazu gibt uns Ursel Bühring, die Gründerin der Freiburger Heilpflanzenschule :

Um sich die Pflanze vertraut zu machen muß man sie genau kennenlernen, richtig "erkunden".
Das geschieht am besten indem man sich Fragen stellt wie z. B:

Wie sieht sie im Kreislauf der Jahreszeiten aus - wie im Frühling aber auch wo versteckt sie sich im Winter?
Wie fühlt sie sich an? Wie duftet sie?
Wo wächst sie und mit wem?
Gibt es Geschichten über sie?

Ich ergänze selbst noch folgende Fragen:

Treffe ich sie häufig oder eher selten?
Schreckt sie mich ab  oder fühle ich mich zu ihr hingezogen?

Ursel Bühring rät die Pflanzen-Freundin zu zeichnen - denn durch das Zeichnen muß man genau hinsehen und lernt somit jede Besonderheit des Wildkrautes kennen.

Diese Angewohnheit habe ich mir nun zu eigen gemacht und merke wie sich meine Wahrnehmung mehr und mehr verbessert. So habe ich festgestellt, daß bei vielen Gewächsen die Grundblätter stark mit den ausgewachsenen Stängelblätter differenzieren.
Z. b. bei der Knoblauchs-Rauke, Alliaria petiolata
deren Grundblätter rundlich und groß sind (ähnliche Form wie der Gundermann,Glechoma hederacea) die Stängelblätter aber eher wie die der Brennessel, Urtica gleichen.

Auf meinen Wanderungen habe ich mir regelmäßig Notizen gemacht wo ich welche Pflanzen entdeckt habe und werde den Platz im kommenden Jahreszeiten wieder besuchen.